Ein Tag in den Bergen verspricht oft atemberaubende Aussichten und unvergessliche Abenteuer. Doch selbst die erfahrensten Wanderer und Bergsteiger können unerwartet in eine Notlage geraten. In solchen Momenten ist es entscheidend, besonnen zu handeln und die richtigen Schritte einzuleiten, um sich selbst und anderen in der Gruppe zu helfen. Dieser Artikel gibt dir einen detaillierten Überblick darüber, wie man sich in einem Notfall in den Bergen richtig verhält.
Eigenschutz beachten
Der erste Instinkt bei einem Notfall ist oft, sofort zu handeln. Doch bevor man anderen hilft, muss der eigene Schutz gewährleistet sein. Sei dir daher bewusst, dass deine Sicherheit an erster Stelle steht – auch wenn es sich für dich egoistisch und unverantwortlich anhört. Der Hintergrund ist jedoch ganz einfach, denn der oder dem Verletzten ist auch nicht geholfen, wenn du dich in Gefahr bringst oder möglicherweise sogar selbst verletzt und ihr dann beide wiederum auf eine dritte Person angewiesen seid. Insbesondere in den Bergen, wo das Gelände oft schwierig ist, ist es wichtig, nicht leichtsinnig zu handeln. Sich selbst in Gefahr zu bringen, kann die Situation also eigentlich nur verschlimmern.
Ruhig bleiben
Panik kann in Notfallsituationen schnell um sich greifen – das betrifft sowohl Verletzte als auch dich als Ersthelfer. Doch gerade in den Bergen, wo Hilfe oft länger dauert, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Ein klarer Kopf ermöglicht es, die Lage besser einzuschätzen und angemessen zu reagieren. Atme tief durch und versuche, die Nerven zu behalten. Das richtige Handeln beginnt mit der Fähigkeit, einen klaren Kopf zu bewahren und die Situation richtig einschätzen zu können.
Unfallstelle sichern
Sobald du dir einen Überblick über die Notsituation verschafft hast, kannst du beginnen, die Unfallstelle zu sichern. Dies bedeutet, mögliche Gefahren zu identifizieren und zu beseitigen. In den Bergen kann das bedeuten, sich vor herabfallendem Geröll oder Wettereinflüssen zu schützen. Die Sicherung der Unfallstelle ist nicht nur wichtig für die eigene Sicherheit, sondern auch für die der Rettungskräfte, die später eintreffen.
Notruf bzw. alpines Notrufsignal absetzen
Nachdem die Unfallstelle gesichert und der Verletzte beruhigt ist, solltest du umgehend einen Notruf absetzen, wenn dies erforderlich ist. In den Bergen kann dies bedeuten, dass das Mobilfunknetz nicht immer verfügbar ist. In solchen Fällen ist es wichtig zu wissen, wie man ein alpines Notsignal gibt. Mit akustischen oder optischen Signalen (z. B. laut Rufen, Pfeifen, Taschenlampe ein- und ausschalten) kannst du so auf dich bzw. die Situation aufmerksam machen. Wiederhole akustische oder optische Signale sechsmal, warte eine Minute und wiederhole das Signal erneut. Wer ein alpines Notrufsignal bestätigen möchte, wiederholt das Signal mit dreifacher anstatt sechsfacher Wiederholung und hält ebenfalls die jeweiligen Pausen ein.
Erste Hilfe leisten
Bis die Rettungskräfte eintreffen, ist es wichtig, ggf. Erste Hilfe zu leisten. Idealerweise hast du ein Erste-Hilfe-Set dabei. Falls nicht, kannst du auf www.careplus-shop.de eines kaufen. Diese sind sehr platzsparend gepackt und erlauben es dir, zahlreiche Verletzungen notdürftig zu behandeln, bis die Rettungskräfte eintreffen. Dazu gehört etwa das Stoppen von Blutungen und das Anlegen von Verbänden. Eine grundlegende Kenntnis der Ersten Hilfe ist für jeden, der sich in den Bergen aufhält, unerlässlich. Dies kann nicht nur Leben retten, sondern auch die Folgen von Verletzungen minimieren.
Richtiges Verhalten in Schock-Situationen
Schock kann sowohl physisch als auch psychisch auftreten. Das richtige Verhalten in Schock-Situationen ist entscheidend, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Dazu gehören das Warmhalten des Verletzten, das Anbieten von Wasser und die ständige Beobachtung des Gesundheitszustandes. Ängstliche oder verwirrte Personen sollten beruhigt werden, um weitere Verletzungen, etwa durch plötzliches Aufstehen, etc. zu verhindern. Beim Erblassen hilft es, die Person hinzulegen und die Beine hochzulagern, sodass der Kreislauf stabilisiert wird.
Was tun bei Brüchen?
Bergsteiger und Wanderer sind besonders anfällig für Knochenbrüche aufgrund der schwierigen Bedingungen und des unebenen Geländes sowie der teils sehr hohen Fallhöhen. Im Falle eines Bruches ist es wichtig, den Verletzten nicht zu bewegen und professionelle Hilfe anzufordern. Die Versorgung von Knochenbrüchen erfordert spezielle Kenntnisse und Techniken, die nicht jeder Laie beherrscht. Daher sollte darauf geachtet werden, den Verletzten so wenig wie möglich zu bewegen, um weitere Schäden zu verhindern.
Dem Verletzten gut zureden
Menschen neigen dazu, in stressigen Situationen in Schock zu verfallen. Ein verletzter Wanderer oder Bergsteiger könnte ängstlich oder desorientiert sein. In solchen Momenten ist es wichtig, dem Verletzten gut zuzureden. Beruhigende Worte können dazu beitragen, Panik zu verhindern und die geistige Verfassung des Verletzten zu stabilisieren. Gleichzeitig signalisiert dies Mitgefühl und Zusammenhalt, was in einer solchen Situation von unschätzbarem Wert ist.